26. April 2019
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Ein guter Einstieg für Berufsanfänger und -anfängerinnen: In unserer neuen Beitragsreihe widmen wir uns grundsätzlichen Fragen aus dem Lehralltag und geben Praxistipps, die Ihnen Zeit und Nerven sparen.

„… und dann saßen da nur fünf Eltern beim Elternabend. Das waren die Eltern, die immer kommen.“

Eine frustrierende Situation, die wohl nicht nur frischgebackene Klassenlehrer oder Klassenlehrerinnen ereilen kann. Was die Eltern nicht hören, können sie zu Hause mit ihren Kindern nicht umsetzen und ist damit eine ungenutzte Chance für das Gelingen Ihrer Anliegen als Lehrerin und Lehrer.

So holen Sie die Eltern ins Boot!

Schritt 1: Prüfen Sie die Form Ihrer Einladung. Auf welchem Weg laden Sie die Eltern ein?

Tragen die Schülerinnen und Schüler den Termin ins Hausaufgabenheft ein? Hier schlummern mögliche Fehlerquellen: Der Termin wird falsch eingetragen, die Schrift ist beim besten Willen nicht zu entziffern, die Eltern haben zu wenige Infos über die Inhalte des Termins und messen dem Termin keine Bedeutung bei…

Sie geben den Schülerinnen und Schülern kleine Zettelchen mit dem Termin mit nach Hause? Auch dies birgt Tücken: Die Zettel verschwinden auf dem Weg zu den Eltern oder enthalten wieder zu wenige Informationen zum Elternabend.

Unser Tipp: Gestalten Sie die Einladung möglichst offiziell, zum Beispiel mit einer kurzen Agenda und im Format DIN-A4. Nützlich ist zudem ein Abschnitt auf der Einladung, der die Kenntnisnahme der Eltern per Unterschrift bezeugt und die Zu-/Absage des Termins beinhaltet.

Schritt 2: Bringen Sie alle Eltern auf einen inhaltlichen Stand. Was sind die wichtigsten Punkte des Elternabends?

Ihre Einladung mit Agenda ist bereits verfasst? Gut. Dann können Sie auf Grundlage der Agenda ein kurzes Handout für die Eltern mit den wichtigsten Stichpunkten verfassen. Verteilen Sie das Handout zu Beginn des Elternabends. So sind alle Eltern auf dem gleichen Stand und über das Wesentliche informiert. Den nicht anwesenden Eltern können Sie ebenfalls das Handout zukommen lassen, damit sie zu einem späteren Zeitpunkt alles Wichtige nachlesen können.

Schritt 3: Betreiben Sie Werbung in eigener Sache. Schaffen Sie Transparenz. Mit welchen Materialien wollen Sie arbeiten und warum?

Zu Beginn des neuen Schuljahres erreichen Sie oft die meisten Eltern auf Elternabenden. Nehmen Sie sich die Zeit und erklären Sie den Eltern kurz die Vorzüge der eingesetzen Lehrwerke Ihrer Schülerinnen und Schüler. Für die meisten Eltern ist der Schulbesuch doch schon ein paar Jahre her und seitdem haben sich Unterrichtskonzepte stetig weiterentwickelt.

Stellen Sie kurz die für die Schülerinnen und Schüler hilfreichen Neuerungen vor, wie z.B.

  • Differenzierung  im Schülerbuch,
  • Online-Links zu weiterführenden Informationen im Internet,
  • Arbeitshefte zur Sprachförderung,
  • Ferienarbeitshefte,
  • ggf. eBooks.

Sind die Eltern mit im Boot und fühlen sich auch inhaltlich gut informiert, werden Sie im weiteren Verlauf des Schuljahres weniger Anfragen von Eltern zu Ihrem Unterricht erhalten. Gestalten Sie die Aufwände zur Anschaffung von Unterrichtsmaterial so transparent wie möglich.

Schritt 4: Bieten Sie Gesprächstermine an. Stecken Sie den Zeitrahmen klar fest.

Bei Gesprächsbedarf ist es natürlich immer gut, Eltern einen Gesprächstermin anbieten zu können. Weisen Sie die Eltern auf diese Möglichkeit hin und vergeben Sie Zeitfenster für die Dauer von einer halben Stunde bis max. einer Stunde. So können sich die Eltern auf die Dauer des Termins einrichten. Sollte sich dann im Gespräch zeigen, dass über das von Ihnen genannte Zeitfenster hinaus Bedarf besteht, vereinbaren Sie dafür einen Folgetermin. So vermeiden Sie ausufernde Gespräche, die nicht mehr zielführend sind.

 

Was ist Ihr bester Tipp zur zeitsparenden Organisation von Elternabenden? Schreiben Sie uns gern in den Kommentaren und unterstützen Sie damit Ihre „jüngeren“ Kolleginnen und Kollegen.

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