16. Februar 2023
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Wussten Sie, dass es Bauernregeln bereits seit dem Altertum gibt? Und trotzdem werden sie immer noch von Generation zu Generation weitergegeben – jede:r kennt bestimmt mindestens eine Bauernregel. Doch haben Sie sich schon einmal Gedanken über den Ursprung oder die Bedeutung einzelner Bauernregeln gemacht? Dies zum Anlass nehmend, bieten Bauernregeln eine gute Möglichkeit, sich im Unterricht mit Sprache auseinandersetzen. In diesem Beitrag möchten wir Ihnen deshalb einige Unterrichtsanregungen zum Thema geben.

Was sind eigentlich Bauernregeln?

Früher gab es noch keine Meteorologen im heutigen Sinne und somit keine wissenschaftlich fundierten Wettervorhersagen. Bauern aber mussten eine Möglichkeit finden, das Wetter vorherzusagen, um daraus Entscheidungen bezüglich der Aussaat, Ernte oder Bewässerung ableiten zu können. Sie beobachteten über mehrere Jahre und Jahrzehnte hinweg das Wettergeschehen und konnten gewisse Regelmäßigkeiten feststellen, aus denen sie Rückschlüsse gezogen haben. Da viele Menschen damals weder lesen noch schreiben konnten, hielten sie diese in kurzen, verständlichen und vor allem merkbaren Reimen fest – den Bauernregeln.

Ideen für den Deutschunterricht

Bauernregeln eignen sich im Deutschunterricht gut als Auflockerung, in der Stunde vor den Ferien oder beispielsweise als Einstieg ins Thema Sprichwörter und Redewendungen. Nachdem Sie der Klasse erklärt haben, wie Bauernregeln entstanden sind, geben Sie der Klasse eine Liste mit Bauernregeln vor. Mögliche Arbeitsaufträge können lauten:

  • Klärt im Plenum die Bedeutung der euch unbekannten Wörter.
  • Erklärt euch im Tandem gegenseitig, was die einzelnen Bauernregeln aussagen.
  • Übersetzt die Bauernregeln in eine zeitgemäße Sprache.
  • Besprecht, ob die Bauernregeln eurer Erfahrung nach zutreffen.
  • Überlege dir deine eigene Bauernregel und stelle sie der Klasse vor.

Alternativ können Sie auch jeder Schülerin bzw. jedem Schüler eine unterschiedliche Bauernregel zuweisen, beispielsweise durch Auslosung, die sie dann der restlichen Klasse oder einem bzw. einer Tandempartner:in vorstellen.

Beispiele für Bauernregeln

September schön in den ersten Tagen, will den ganzen Herbst ansagen.

Das Wetter am Siebenschläfertag noch sieben Wochen bleiben mag. (27. Juni)

Oktober rau, Januar flau.

Hängt das Laub bis November hinein, wird der Winter lange sein.

Kommt der Frost im Januar nicht, zeigt im März er sein Gesicht.

Märzensonne – kurze Wonne.

Abendrot – Gutwetterbot.

Morgenrot – schlecht‘ Wetter droht.

Siehst du die Schwalben niedrig fliegen, wirst du Regenwetter kriegen.

Siehst du Nebel auf Seen und Auen, kannst du getrost auf schön‘ Wetter bauen.

Ziehen die Wolken dem Wind entgegen, gibt‘s am anderen Tag Regen.

Nebel, wenn er steigend sich verhält, bringt Regen, doch klar‘ Wetter, wenn er fällt.

Dreht mehrmals sich der Wetterhahn, so zeigt er Sturm und Regen an.

Je weißer die Schäfchen am Himmel gehen, desto länger bleibt das Wetter schön.

Klirrt im Januar Eis und Schnee, gibt es zur Ernte viel Korn und Klee.

Welche Bauernregeln fallen Ihnen noch ein? Ergänzen Sie unsere Liste gern in den Kommentaren.

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