23. April 2020
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Auf dem Weg zur fehlerfreien Schriftsprache reichen Rechtschreibregeln erstaunlicherweise nicht aus, es braucht mehr: Rechtschreibhilfen. Stefan Schneider, Lehrer für Deutsch und Geschichte, stellt zum Thema Umlaute und Diphthonge sein Lernvideo mit passenden Arbeitsblättern zur Verfügung.

von Stefan Schneider

Der Rat für die deutsche Rechtschreibung legt in über hundert Paragrafen die orthografischen Normen der deutschen Schriftsprache fest. Allerdings können diese Regeln unmöglich vollständig unterrichtet werden. Selbst in einem Zeitfenster von zehn Schuljahren. Und damit nicht genug: Denn sie reichen per se auch gar nicht aus, um eine Rechtschreibkompetenz zu begründen. Tatsächlich braucht es dafür weitere Rechtschreibhilfen.

Ein schönes Beispiel zeigt der richtige Gebrauch von Umlauten und Diphthongen. Die schwierige Unterscheidung des Vokales E und des Umlautes Ä sowie die fehlerfreie Verwendung der beiden Diphthonge EU und ÄU werden in den oben zitierten Paragraphen nicht erklärt, sondern müssen didaktisch erschlossen werden. Dazu sollte wenigstens die Einteilung der Laute gespiegelt werden, muss aber  auch die phonetische Ähnlichkeit und mit ihr die eigentliche orthografische Schwierigkeit zwischen dem E und dem Ä, zwischen dem EU und dem ÄU gezeigt werden. Erst dann können mit dem Verweis auf den Wortstamm und die Singularform die eigentlichen Rechtschreibhilfen thematisiert werden.

Das folgende Tutorial von Deutsch in Bildern zitiert diese Hilfen unter den limitierten Bedingungen eines YouTube-Videos. Weshalb „limitiert“? Weil erfolgreiche Erklärvideos den zeitlichen Rahmen von zehn Minuten nicht überschreiten sollten. Und weil die Präsentationsfläche solcher Tutorials nur begrenzt ist und im Angesicht der üblichen digitalen Endgeräte, gemeint sind Handys, große Buchstaben erfordert und also keine längeren Beispielsätze einräumt. Limitiert scheinen Erklärvideos aber auch, weil sie de facto nur in eine Richtung zielen und die Interaktion im Klassenraum, das wunderbare Wechselspiel von Frage und Antwort, ausschließen. Außerdem haben die Lehrkräfte kaum eine Kontrolle darüber, in welchem Kontext wie konzentriert derlei Videos angesehen werden: in der Badewanne oder im Park, vor dem Schreibtisch oder im Bus. Limitiert scheinen solche Videos aber auch, weil sie im Ozean digitaler Angebote verschwindend sind und der Algorithmus der Plattform YouTube nun mal nicht nach fachlicher Korrektheit Videoangebote listet.

Das kleine Video zu Umlaut und Diphthong – Fehler vermeiden auf meinem YouTube-Kanal „Deutsch in Bildern“ widmet sich den Rechtschreibfehlern, die mit diesen besonderen Lautarten zu tun haben.

  • Zunächst werden in dem Video die Tipps an Beispielen veranschaulicht.
  • Im Anschluss sollte das Manuskript zum Film zur Vertiefung gelesen werden.
  • Danach können die Schülerinnen und Schüler mit den Arbeitsblättern die richtige Schreibung trainieren. Die Arbeitsblätter fassen nochmals die Hinweise zur Unterscheidung von Umlauten und Diphthongen zusammen, präsentieren dann ein Beispiel und laden schließlich zur Übung ein. Und die Lösungen sind zur Selbstkorrektur auch noch dabei.

Welche neueren digitalen Medien und Angebote nutzen Sie, um Phänomene aus der Rechtschreibung erfolgreich zu erklären oder zu wiederholen?

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