14. März 2024
48

Viele Generationen haben Friedrich von Schillers „Die Räuber“ in der Schule gelesen. Auch heute ist das Drama immer wieder Thema im Deutschunterricht der Mittel- und Oberstufe. Die Handlung ist furios; die Sprache kraftvoll – und trotzdem fällt vielen Jugendlichen der Zugang zu dem Drama nicht leicht.

Eine spielerische Begegnung mit Karl und Franz Moor

Die hier vorgestellten theaterpädagogischen Spiele für eine Doppelstunde bereiten die Schülerinnen und Schüler auf die Lektüre vor und wecken ihr Interesse an den Personen und Konflikten. Der Einführungsworkshop sollte nach Möglichkeit so terminiert werden, dass die Jugendlichen das Drama erst danach lesen – die Lektüre wird ihnen dann viel leichter fallen. Die Spiele und Übungen, entwickelt von der Berliner Theaterpädagogin Sofie Hüsler, ermöglichen einen körperlichen und sinnlichen Einstieg in das Drama.

Ein Aufwärmspiel, Theaterszenen und Standbilder

Friedrich von Schillers Drama „Die Räuber“ schildert die Rivalität zweier adeliger Brüder: auf der einen Seite der empathische, freiheitsliebende, von seinem Vater innig geliebte Karl Moor, auf der anderen Seite dessen kalt berechnender, eifersüchtiger Bruder Franz.

Der Workshop beginnt mit einem Klatschkreis, bei dem die Jugendlichen die zwei gegensätzlichen Brüder mithilfe je einer psychologischen Geste und eines Satzes kennenlernen. Dies vereinfacht den Jugendlichen das Verständnis der ersten Szenen und hilft ihnen, sich auf die dramatisierte Textgestaltung und den ungewohnten Sprachstil einzulassen.

Nach diesem Aufwärmspiel folgt eine Übung mit dem Brief, den Karl Moor an seinen Vater schreibt, um sich für seine Versäumnisse im Studium zu entschuldigen. Der Brief wird von seinem Bruder Franz abgefangen und durch ein verleumderisches Schreiben ersetzt. Bei dieser Übung sollen die Jugendlichen eine eigene Fassung beider Briefe schreiben und auf dieser Grundlage eine Theaterszene entwickeln.

Zum Abschluss beschäftigt sich die Klasse mit unterschiedlichen Arten von Gewaltausübung, ausgehend von der Räuberbande im klassischen Drama. Wann ist Gewalt gerechtfertigt, wann nicht? Die Jugendlichen diskutieren diese Frage und denken sich Standbilder aus.

Material und Begleitfilm auf der Webseite der Friedrich Stiftung

Der Workshop wurde für den Deutschunterricht konzipiert. Theaterpädagogische Vorerfahrung ist nicht erforderlich. Alle Übungen und Spiele sind auf der Webseite der Friedrich Stiftung genau beschrieben. Hier ist zudem ein Film verfügbar, der zeigt, wie eine 11. Klasse die Übungen unter Anleitung ausführt. Zudem finden Sie die erste Übung hier als Arbeitsblatt zum Download.

Neben dem Unterrichtsmaterial zu „Die Räuber“ sind auf der Webseite der Stiftung theaterpädagogische Übungen und Filme zu den Theaterstücken „Der gute Mensch von Sezuan“ von Bertolt Brecht und „Woyzeck“ von Georg Büchner verfügbar.

Die Friedrich Stiftung ist eine gemeinnützige Institution mit Verwaltungssitz in Hannover. Sie verfolgt keinerlei parteipolitische oder kommerzielle Zwecke.

Für Sie zum kostenlosen Download

Danke!
48 Personen haben sich für diesen Beitrag bedankt.
Klicke aufs Herz und sag Danke.