25. August 2023
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Was unterscheidet Dialoge in der Literatur von Alltagsgesprächen?  Lassen sich fiktive Dialoge nach dem Muster von Alltagsgesprächen analysieren? Besteht ein Zusammenhang zwischen der Beschäftigung mit Kommunikationsmodellen und der Interpretation literarischer Texte?
Diese aktuellen Herausforderungen des Deutschunterrichts stehen im Mittelpunkt des folgenden Beitrags und des neuen Stundenblatts „Kommunikationsanalyse literarischer Texte“.

„Kommunikation“ als Gegenstand des Deutschunterrichts

Das Thema Kommunikation ist fester Bestandteil des Rahmenlehrplans Deutsch und seit Jahren Prüfungsschwerpunkt im Abitur. Dennoch gibt es anhaltende Unsicherheiten in der konkreten Ausgestaltung – nicht zuletzt aufgrund der überschaubaren Materiallage. Insbesondere die Anwendung der einschlägigen Kommunikationsmodelle auf fiktionale Texte wirft Fragen auf: Welche Modelle eignen sich für welche Art von Literatur? Worin genau liegt der angestrebte Erkenntnisgewinn? Inwiefern wird durch den kommunikationstheoretischen Zugriff auf Literatur literarische Kompetenz gefördert? Und nicht zu vergessen: Wie müssen Aufgaben zur Leistungsüberprüfung gestaltet sein, um einen Lernzuwachs festzustellen und transparent zu bewerten? Für diese und ähnliche Fragen zum Thema Kommunikation bieten die Stundenblätter „Kommunikationsanalyse literarischer Texte“ inhaltlich attraktive, didaktisch fundierte Antworten an.

Was die Stundenblätter „Kommunikationsanalyse literarischer Texte“ auszeichnet

Der wichtigste Unterschied zu vergleichbaren Unterrichtsmaterialien besteht darin, dass die Stundenblätter erstmals kommunikationstheoretische Modelle und Überlegungen nicht nur vorstellen, sondern auch didaktisiert auf literarische Texte anwenden: Neben den „Klassikern“ von Paul Watzlawick und Friedemann Schulz von Thun gibt es umfangreiche Unterrichtseinheiten zu den Kommunikationsmaximen von H. P. Grice sowie dem Konzept des face-work von Erving Goffman. Dabei sind allen Kommunikationsmodellen literarische Texte zugeordnet, deren Interpretation aus dem Blickwinkel des jeweiligen Modells besonders ergiebig ist. Außerdem wurde großen Wert auf die Auswahl der literarischen Texte gelegt: Unterschiedliche Gattungen und Genres wie Roman, Sketch und Satire, klassische Schullektüren, Auszüge zeitgenössischer Literatur und schließlich Texte eher unbekannter Autoren decken ein breites Spektrum ab.

Die Anwendung im Unterricht steht im Vordergrund

Um einen praxisgerechten Unterrichtseinsatz der Stundenblätter zu gewährleisten, werden die verschiedenen Modelle sowohl aus fachlicher als auch aus didaktischer Perspektive ausführlich kommentiert. Neben Musterlösungen zu allen Kopiervorlagen werden zudem ausführliche Erwartungshorizonte zu verschiedenen Prüfungsformaten zur Verfügung gestellt. Der Aufbau der einzelnen Kopiervorlagen orientiert sich einerseits an bewährten Unterrichtsphasierungen, andererseits werden verschiedene Elemente bewusst variiert: Längere Textauszüge finden sich neben Comics und schematischen Darstellungen, Sozialformen werden im (flexiblen) Wechsel vorgeschlagen, analytischen Zugängen werden produktionsorientierte und kreative Aufgaben zur Seite gestellt. Somit wird auch der Möglichkeit zur Binnendifferenzierung Raum gegeben.

Diese konsequente Ausrichtung auf die Anwendung im Unterricht ist von den beiden Autoren mehrfach erprobt. Dies soll vor allem auch durch das beigefügte Schülerprodukt und dessen Kommentierung deutlich werden.

Autoren: Marcel Humar und Marc Oliver Lilienthal

Deutsch kompetent

Teilen Sie uns in den Kommentaren gern Ihre Erfahrungen mit der Anwendung von Kommunikationsmodellen auf literarische Texte mit. Eröffnen Kommunikationsmodelle Ihren Schülerinnen und Schülern einen vielversprechenden Zugang zum Verständnis fiktiver Dialoge? Was sind die Vor- und Nachteile einer Analyse literarischer Texte mithilfe kommunikationstheoretischer Modelle? Welches Kommunikationsmodell eignet sich am besten für den Zugang zu fiktiven Dialogen?

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