18. Januar 2021
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„Dinge“, „Sachen“ und „Zeug“ – Stefan Schneider hat sich auf die Suche nach den häufigsten Ausdrucksfehlern in den Aufsätzen von Schülerinnen und Schülern gemacht. Worauf das Augenmerk in Stil- und Ausdrucksfragen liegen sollte, verrät er im neuen Erklärvideo seines YouTube-Kanals „Deutsch in Bildern“. Das passende Arbeitsblatt zum Üben gibt es kostenlos für Sie zum Download dazu.

von Stefan Schneider

Zur Typisierung von stilistischen Verstößen

Nicht nur inhaltliche und orthografische Fehler, sondern auch Verstöße gegen den treffenden Ausdruck bereiten bei der Korrektur von Aufsätzen dem einen oder anderen Kopfschmerzen. Dabei scheint die Zahl möglicher stilistischer Fehler zunächst endlos. Denn wenn der aktive Wortschatz bei einem Muttersprachler oder einer Muttersprachlerin bis zu 16000 Wörtern umfasst (vgl. DUDEN), wie viele individuelle Unpässlichkeiten sind dann (rein rechnerisch und zugleich praktisch) möglich?

Vor diesem Hintergrund erklärt sich dieser kleine Beitrag. Ich habe die Kollegen und Kolleginnen meiner Schule gefragt, ob sie mit mir ihre Erfahrungen mit bestimmten wiederkehrenden Ausdrucksfehlern und stilistische Unzulänglichkeiten teilen könnten. Die Rückmeldungen habe ich dann in fünf Kategorien geordnet und in ein kleines Video samt Arbeitsmaterial eingefügt. Im Grunde ging es um eine vorsichtige Systematisierung von häufigen Ausdrucksfehlern, limitiert durch die zeitlichen Grenzen eines YouTube-Tutorials und eingepasst in die Größe eines Arbeitsblattes. Die Systematisierung sollte von den Schülern und Schülerinnen nach dem Muster einer Hitliste erfasst und über Übungen interiorisiert werden.

Zu den stilistischen Herausforderungen zählen die Vermeidung von Allgemeinplätzen (wie „Dinge“, „Sachen“, „Zeug“) , die bewusste Verwendung von vielfältigen Verben der Sprechhandlung, der Verzicht auf umgangssprachliche Prokopen (wie „rein“, „raus“, „mal“, „was“), die Einsicht in die Ungenauigkeit von vage gebrauchten Indefinitpronomen sowie der sensible Gebrauch von Adjektiven.

Keine Frage, diese Liste ist unvollständig und hat nur den Status eines ersten Versuches. Gleichwohl bin ich von diesem ordnenden Ansatz überzeugt. Denn nach meiner Erfahrung werden die kritischen roten Vermerke am Rande eines Aufsatzes von zu vielen Schülerinnen und Schüler zu flüchtig gelesen und noch seltener konstruktiv verinnerlicht. Also braucht es neben der traditionellen Wortschatzarbeit vielleicht eine systematische Einsicht in die stilistischen Fallstricke des geschrieben Wortes.

Für Sie zum kostenlosen Download:

Das Arbeitsblatt bietet zunächst eine Übersicht über die fünf häufigsten Ausdrucks- und Stilfehler. Die anschließenden Übungen vertiefen das Gelernte. Anhand der Lösungen können sich die Schülerinnen und Schüler selbst überprüfen.

Wie sensibilisieren Sie Ihre Lerngruppen für Ausdrucksfehler? Schreiben Sie uns gern in den Kommentaren.

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