8. Mai 2019
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Die meisten Schülerinnen und Schüler lieben die Aussicht auf außerschulisches Lernen. Aber welche Möglichkeiten sich innerhalb einer 45- oder 90-minütigen Unterrichtseinheit in der unmittelbaren Umgebung der Schule bieten, vergessen wir häufig! Autorin Sandra Schicht macht einen Vorschlag mit passenden Arbeitsblättern.

 

Exkursionsfahrten oder der Besuch von Bibliotheken, Theatern, Ausstellungen, Redaktionen oder Museen – das alles sind tolle Möglichkeiten, außerschulische Lernorte in den Deutschunterricht einzubinden. Dahinter steckt jedoch meist ein hoher Aufwand an Zeit und Organisation, der oft schwerlich im vollgepackten Alltag geleistet werden kann.

 

 

Augen auf! – auf dem Schulweg

 

Sollte also die Zeit knapp sein, nutzen Sie doch einfach die unmittelbare Nähe der Schule. Denn auch hier gibt es geeignete Orte, die den Zielstellungen des Deutschunterrichts ebenso zuträglich sind wie weite, aufwändige Ausflüge. Die Straßen, Parks, Waldstücke, Wege, Geschäfte, Werbeflächen etc. können als verschiedene methodische Zugänge genutzt werden. Der Vorteil: Die Schülerinnen und Schüler fühlen sich in der bekannten Umgebung wohl und kennen sich aus. Je nach Umfeld können so beispielsweise Schreibanlässe gefunden werden, Schreib- oder Rechercheaufträge verwirklicht oder Materialien für Präsentationen zusammengestellt werden.

 

Schreibanlässe außerhalb des Klassenzimmers finden

 

Ein Schreibspaziergang kann den Ausgangspunkt eines kreativen Schreibprozesses bilden. Die Schülerinnen und Schüler suchen dabei nach besonderen Fundstücken und schreiben dazu eine Geschichte.

Im Rahmen einer sogenannten Stillewanderung können die Mädchen und Jungen beauftragt werden, Sinneseindrücke schriftlich festzuhalten und in einen selbstverfassten Text einzubinden. Hier kommt es natürlich darauf an, ob alle es schaffen, in der vereinbarten Zeit nicht zu sprechen – einen Versuch ist es wert, oder?

3 vorbereitete Arbeitsblätter für Sie zum kostenlosen Download:
Schreibanlässe finden, Schreibaufträge umsetzen, Texte illustrieren und inszenieren (Word)

Schreib- und Rechercheaufträge verwirklichen

Lebensweltbezogene Schreibaufträge steigern die Motivation der Schülerinnen und Schüler. So können Textformate wie beispielsweise Beschreibungen oder Erörterungen sinnvoll vermittelt werden. Wege, Orte oder Gebäude der Umgebung können in Kleingruppen beschrieben und später in der Klasse erraten werden. Dabei können auch verschiedene Materialien wie Karten oder Fotos erstellt werden. Die Anfertigung und Erprobung von verschlüsselten Wegbeschreibungen bietet dabei oft einen besonderen Anreiz für die Schülerinnen und Schüler.

Höhere Klassen können z.B. Themen wie „Brauchen wir einen Fahrradweg?“ erörtern, indem sie Beobachtungsprotokolle zu Verkehrswegen anfertigen und auswerten. Interviews mit Passanten können als Material für einen Bericht oder eine Reportage genutzt werden. Die Ergebnisse können anschließend mithilfe von visuellen und akustischen Elementen in unterschiedlichen Formen präsentiert werden.

Ergebnisse mal anders präsentieren

Egal, welche Aufgaben und Aufträge Sie Ihren Schülerinnen und Schüler mit auf den Weg geben – ein Fotomotiv zu einem Gedicht zu erstellen, einen passenden Ort für die Rezitation zu finden oder eine Illustration zu einem dramatischen Text auszuwählen, sichern nicht nur eine Interpretationsarbeit, sondern gestalten die Unterrichtstunden garantiert abwechslungsreich.

Haben Sie bereits Erfahrungen mit diesen oder ähnlichen methodischen Vorschlägen gesammelt? Wie sind Sie vorgegangen? Wie gestaltete sich das Feedback Ihrer Schülerinnen und Schüler? Erzählen Sie uns gern davon in den Kommentaren.

 

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