28. August 2019
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Wie lassen sich grammatikalische Fragestellungen für die Schülerinnen und Schüler in der Sekundarstufe einsichtig machen? Stefan Schneider hat mit seinen Schülern auf seinem youtube-Kanal „Deutsch in Bildern“ ein Video über den Sinn von Wortarten erstellt.

von Stefan Schneider

Verschiedene Teildisziplinen der Grammatik, etwa die Wortartlehre, gelten für den Deutschunterricht als sperrig, inhaltlich abstrakt und begrifflich schwierig. Es ist insofern kaum überraschend, dass Schülerinnen und Schüler, aber auch Lehrkräfte diesen Stoffgebieten eher aus dem Wege gehen. Und das im doppelten Sinne:

  • So wird oft nicht einmal ein Drittel aller Wortarten aus der DUDEN-Grammatik im Unterricht besprochen. Damit wird die Frage einsichtig, ob überhaupt alle Wortarten gelernt werden müssen. Oder inwieweit eine Einschränkung auf die üblichen zehn Verdächtigen ausreicht. Aber welche wären das?
  • Zudem werden beispielsweise die Wortarten im Unterricht zumeist nur um ihrer selbst willen besprochen, aber kaum funktional erläutert. Was das heißt? Durchaus werden im Unterricht Präpositionen, Relativpronomen oder Interjektionen eingeführt. Aber mit welchem Gewinn? Nur, damit man sie bis zur nächsten Klassenarbeit wiedererkennt?

Diese keineswegs rhetorisch gemeinte Frage wird auch von den Kindern und Jugendlichen gestellt. Sie führt letztlich zu einem legitimatorischen Problem: Wortarten! Wozu?

Der kleine YouTube-Kanal Deutsch in Bildern hat mit Hilfe zweier Abiturienten des Gymnasiums in Melle in den Sommerferien zu dieser Problemstellung exemplarisch ein kurzes, achtminütiges  Video produziert.

Dieses Video zitiert über einen Avatar, eine Handpuppe, die bekannten skeptischen Positionen der Schülerinnen und Schüler, führt aber auch vor, welchen Nutzen Wortarten bieten. Dass dieser insbesondere im Bereich der Rechtschreibung liegt und im Zeitalter des Rückganges der Lesekultur erheblich an Bedeutung gewinnt, versteht sich von selbst.

Interessant ist das Video, weil es die Verknüpfung eines grammatischen Themenfeldes mit einer mediendidaktischen Aufgabe erlaubt. Es soll motivieren und zugleich Klarheit schaffen.

Die beiden Arbeitsblätter sind zugleich als Aufmerksamkeitstests und zur Wiederholung grammatischer Fachtermini sowie zur Sicherung mit einem orthografischen Transfer angelegt. Sie sollten erst nach der Vorführung des Videos und als besonderer Test ausgeteilt werden.

Grammatik ist die Mathematik der Sprache! Und vielleicht auch deshalb das ungeliebte Kind des Deutschunterrichtes und ein zu vernachlässigendes Thema? Schreiben Sie uns gern Ihre Meinung in den Kommentaren!

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